Freitag Abend in Paris, die letzte Möglichkeit, um beim Grand Prix den für die Paralympics in Paris erforderlichen High Performance Standard (HPS) zu erbringen. Ich war schon draußen und schaffte dann doch noch das schier Unmögliche!
Ich habe das Ticket für den Zug zu den Paralympics geholt. Jetzt ist die Frage, wie viele Plätze Österreich bekommt. Bei zahlreichen Meetings in den letzten Monaten versuchte ich, das erforderliche HPS-Limit zu bringen. Ich kam der Marke immer näher, wie letztes Wochenende in der Schweiz.
Dramatik pur in Paris
Das 400er-Rennen beim Para-GP in Paris verlief für mich alles andere als nach Wunsch: Ich kam sehr gut weg, doch nach 200 Metern touchierte mich ein Kanadier am Rennrollstuhl. Ich kämpfte mich trotzdem ins Ziel und holte auf der Zielgeraden noch den starken Sprinter Beat Bösch ein. Ich lag damit 6/10tel über der geforderten Zeit. Wir mussten keinen Protest einlegen, weil der Vorfall offensichtlich war und der Kanadier sofort von der Jury disqualifiziert wurde.
Was danach kam war Hollywood-reif: Ich bekam von der Rennleitung die Nachricht, dass ich bei einem der nächsten 400er-Rennen mitfahren kann. Nur etwa zehn Minuten später startete ich den 400er-Bewerb bei den Para-Athleten, die sind normal zehn Sekunden schneller als ich. Ich fuhr beim zweiten Rennen um mein Leben. In der letzten Kurve merkte ich, dass ich mit 27km/h einen Top-Speed drauf habe. Als ich ins Ziel kam traute ich mich nicht auf die Anzeigentafel zu sehen. Ich sah nur, wie meine Betreuer lachten und weinten. Ich schaute auf die Tafel und packte es nicht: 1:02,34 Minuten – damit lag ich über eine Sekunde unter dem geforderten HPS-Limit von 1:03,44.“
Zuerst der „Crash“ beim letzten Rennen, wo es um die Paralympics geht. Und dann in einer absoluten Drucksituation das noch zu bringen – ich schwebe auf Wolke sieben! Das alles ist für mich so eine unglaubliche Geschichte. Solche Dinge bringen nur Gott und der Sport.
Jetzt heisst es abwarten und hoffen bis Ende Juni
Vielen herzlichen Dank an all meine Sponsoren, Unterstützer, Freunde,
Trainier, Fans und alle die, die an mich glauben…und an Gott…
Foto Yonathan Kellermann
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