„Laufen für jene, die nicht laufen können“ war das Motto beim „Wings for Life World Run“. Auch heimische Sportstars stellten sich in St. Pölten der Herausforderung für den guten Zweck.
Nicht nur in der Stadt Salzburg wurde am Sonntag schnell gelaufen, auch in St. Pölten nahmen zahlreiche Salzburger den Kampf gegen den inneren Schweinehund auf. Gemeinsam mit Tausenden anderen Sportlern weltweit lief Marcel Hirscher für den guten Zweck beim „Wings for Life World Run“ von Red Bull in der niederösterreichischen Landeshauptstadt mit und erzielte mit 14 gelaufenen Kilometern ein starkes Ergebnis.
Auch Thomas Geierspichler ließ sich die Teilnahme an der Veranstaltung nicht nehmen. Für den querschnittgelähmten Sportler war die Veranstaltung etwas ganz Besonderes, da auch er auf eine mögliche Heilung seiner Behinderung hofft: „Als Betroffener fühlt man sich fast schon verpflichtet, bei einer so tollen Aktion mitzuwirken“, erzählte der Salzburger. „Ich bin von der Veranstaltung total begeistert.
Riesen Dank auch an Michael Buchleitner..
Gut ist auch, dass wir mit dem Wetter Glück hatten, ärmellos war ich aber fast schon zu optimistisch gekleidet“, scherzte der Paralympics-Sieger.
Nach dem Rennen spielte Geierspichler noch einige Partien Tennis und bewies im Rollstuhl-Rugby sein Talent. „Es ist wichtig, dass man den Menschen so zeigt, was mit einem Rollstuhl alles möglich ist. Dass nach dem Lauf noch so viele Zuschauer dageblieben sind, hat mich sehr gefreut“, sagte Geierspichler.
Vielen dank noch mal an alle freiwilligen Mitwirkenden.
Auch sportlich war der Tag für den Ausnahmeathleten von Erfolg gekrönt: In seiner Klasse holte Geierspichler österreichweit mit über zwölf gefahrenen Kilometern den Sieg. Dabei legte der Marathonmann einen Geschwindigkeitsdurchschnitt von 22,5 Kilometern pro Stunde auf die Straße. „Das war echt eine interessante und witzige Erfahrung, einerseits Gas zu geben und andererseits so lang wie möglich durchhalten zu müssen“, erzählte Geierspichler von seiner Renntaktik. In dem speziell für Rollstuhlfahrer ausgetragenen Bewerb, in dem das „Catcher Car“ schon wenige Minuten nach dem Start mit 40 Kilometern pro Stunde die Verfolgung aufnahm, landete der Behindertensportler weltweit in den Spitzenplätzen.
Bei Skistar Marcel Hirscher hinterließ das Weltcup-Fest in seiner Heimatgemeinde Annaberg offenbar keine Spuren. Stolze 14 Kilometer absolvierte er gemeinsam mit seiner Freundin Laura, ehe er den Kampf gegen das „Catcher Car“ aufgeben musste und damit sein Ziel von zehn Kilometern weit überbot. „Es ist ein tolles Gefühl, bei einem großen Sportevent dabei sein zu können, ohne den Druck zu haben, gewinnen zu müssen“, sagte er nach dem Rennen.
Neben aktiven Läufern stellte die Salzburger Prominenz mit Hannes Arch einen dritten Unterstützer für das Megaprojekt. Mit spektakulären Sturzflügen und Loopings begeisterte der Kunstflieger mit Wohnsitz in Salzburg die Läufer am Start. „Mich hat es richtig erschreckt, als Hannes den Motor erst im letzten Moment wieder angestellt hat“, erzählte Geierspichler.
100 Prozent aller eingehenden Start- und Sponsorengelder werden ausschließlich für die Rückenmarksforschung verwendet. Beim „Wings for Life Worldrun“ nahmen 30.000 Läufer teil.
SN Lokalausgabe | 04.05.2014
Michael Köhl St. Pölten.
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