Darauf hat er das ganze Jahr hintrainiert: Am kommenden Mittwoch beginnt für Thomas Geierspichler in Berlin die IPC Leichtathletik-Europameisterschaft. Zwei Jahre vor den nächsten Paralympics in Tokyo will der Anifer bei drei Rennen um Medaillen fighten.
„Endlich beginnen die Europameisterschaften in Berlin! Ich habe seit dem Winter darauf hintrainiert und konnte, abgesehen von einer Influenza-Krankheitspause im März, problemlos durchtrainieren. Auch die Bahnserie in der Schweiz hat mich nach tollen Rennen zusätzlich motiviert“, freut sich der Salzburger Paralympicssieger, der bei der letzten EM in Grossetto Gold über die 400m gewann. „Die Dichte in Europa ist gewachsen und meine Ziele für diese EM sind, dass ich meine Leistung abrufen kann. Natürlich fahre ich nach Berlin, um eine Medaille zu gewinnen. Aber wie hoch die Trauben hängen, kann ich jetzt noch nicht sagen.“ Bei sämtlichen Rennen zählt Thomas fünf Fahrer ein, die um Podestplätze fahren: „Natürlich der Schweizer Beat Bösch, der bei den Paralympics in London im 400m-Finale stand. Auch in der Schweiz konnte er mich einmal schlagen. Und es gibt einen neuen lettischen Athleten, der unglaublich schnell sein soll. Zudem muss man den Portugiesen Martin Trinidade immer auf der Rechnung haben. Ich hoffe, dass ich um Medaillen mitfighten kann.“
Geierspichlers EM-Auftakt bildet der 100m-Bewerb Mittwoch Abend. „Den Sprint fahre ich zum Einrollen, um mich auf Betriebstemperatur zu bringen. Bei so wichtigen Rennen ist es wichtig, dass man gleich von Beginn an seinen Rhythmus findet und gut reinkommt“, beschreibt Geierspichler. Donnerstag Abend folgt das Finale über die 1.500m und Samstag zum Abschluss das Rennen über die 400m.
Nichts dem Zufall überlassen.
„Ich selbst bin noch nie auf der Bahn in Berlin gefahren. Aber jeder sagt, dass sie extrem weich und deshalb langsam sein soll. Spitzenzeiten oder Rekorde erwarten wir deshalb alle nicht. Ich bin ein Rennvieh und gebe alles und kann mich hoffentlich gut darauf einstellen“, analysiert Geierspichler, der vor der Fahrt nach Berlin noch sein Sportgerät ordentlich auf Vordermann brachte. Neue Kugellager von G.O. Nilsson sind geölt und neue Reifen montiert. Und zuletzt trainierte Thomas auch intensiv im Olympiazentrum Rif mit seinem Freund und Trainingspartner Markus Schmoll: „Markus fuhr mit dem Handbike und wir konnten so Rennsituationen simulieren. Ich fühl mich Fit und in Form und Berlin kann kommen!“
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