Mitte Juli fanden im Olympiastadion in London die IPC Leichtathletik-Weltmeisterschaften statt. Mit einem vierten Platz in seiner Paradedisziplin, dem 1.500m Rennen, verpasste Thomas Geierspichler nur um 84 Hundertstelsekunden das Podest.

Es waren sehr knappe Rennen auf einer langsamen Bahn. Denn die Bahn nach den Olympischen Spielen in London wurde durch die heutige ersetzt. „Bei uns gab es so gut wie keine Weltrekorde, was sich ein Monat später auch bei der Leichtathletik-WM der Nichtbehinderten wiederholte“, sagte der Salzburger. Bis auf die Aufwärmbahn, die ultra schnell war: „Dort konnte ich sogar meinen diesjährigen Topspeed auf 27,9 km/h verbessern. Das hat mir gezeigt, dass mein Speed passt. Leider gehört die Bahn, wo die Wettkämpfe stattfanden, jetzt weltweit zu den langsameren.“

Der erste Bewerb der WM war der 1.500er. Wie bei allen Bewerben herrschten kühle Temperaturen und feuchte Wetterbedingungen. „Da kühlst du nach dem Warm-Up sehr schnell aus und durch meine Querschnittslähmung löst es sehr leicht Spastiken hervor die mich körperlich verkrampfen lassen“, sagte Thomas. Gleich nach dem Start setzte sich der Japaner Tomoki Sato mit dem US-Amerikaner Martin Raymond ab. Gemeinsam spulten sie ihre Runden ab und im Zielsprint konnte sich Sato klar durchsetzen. Dahinter kämpfte Thomas mit den Verfolgern um Bronze. Im Zielsprint musste er sich mit einer Zeit von 4:02,40 Minuten knapp dem Japaner Ueyonabaru geschlagen geben. „Bei dem Rennen war gleich klar, dass es nur um Bronze ging. Die Zeit wurde nebensächlich und es entwickelte sich ein taktisches Rennen. Leider verlor ich knapp den Zielsprint gegen Ueyonabaru.“ Detail am Rande: Mit dem Japaner liefert sich der zweifache Paralympicssieger schon seit Peking 2008, wo er im Marathon sieben Sekunden hinter dem Salzburger Zweiter wurde, und London 2012, wo er eigentlich im 400m Rennen Erster, aber wegen einer Linienüberschreitung schließlich disqualifiziert wurde und Thomas Bronze gewann, einen harten Kampf. „Er hatte diesmal die nötige Portion Glück, aber in Tokio 2020 wird neu abgerechnet.“

Das Rennen über die 400m Sprintdistanz verlief für Thomas nicht nach Wunsch. Wo er bei den Paralympics in London Bronze gewonnen hatte, verpasste er um nur neun Hundertstelsekunden das Finale. „Ich wurde im Vorlauf Neunter. Das war ein schmaler Grat, denn die ersten Neun lagen innerhalb von nur einer Sekunde. Alles in allem verlief die WM nicht schlecht, leider klappte es beim 1.500er knapp nicht mit einer Medaille. Aber mein Fokus gilt jetzt voll den Europameisterschaften in Berlin im nächsten Jahr.

Ich bin heuer schnelle Zeiten gefahren, vor allem bei den Bahnmeetings in der Schweiz, was sich in der Weltrangliste mit Platz 4 beim 1.500er und Platz 5 beim 400er wiederspiegelt.

Das stimmt mich optimistisch für das nächste EM-Jahr 2018!“

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